Welpenratgeber Teil 2 - der Welpe ist da!

In Teil 1 des Welpenratgebers haben wir euch bereits Tipps zur Vorbereitung, wie zum Beispiel der nötigen Erstausstattung, gegeben.

Der wichtigste Tipp unserer Meinung nach lautet aber: Gewöhnt euch aneinander! Vergiss nicht, dass es sich bei deinem Welpen um ein ganz junges Wesen handelt, das im Zweifel noch viel Angst vor Unbekanntem hat. Verlange also nicht zu viel! Und unterschätze nicht, dass auch ein kleiner, junger Welpe schon seine eigene Persönlichkeit hat. Auch ihr müsst euch erst einmal kennen und lieben lernen.

Die Eingewöhnungsphase

Auch wenn dich der Tatendrang schon gepackt hat – das Erlernen von Tricks solltest du erst einmal hinten dranstellen. Den Welpen stubenrein zu bekommen kannst du natürlich von Anfang an angehen. Aber auch hier gilt: Gib deinem Welpen Zeit! Am Anfang sollte der Fokus komplett darauf liegen, dass sich der Welpe an seine neue Umgebung und dich gewöhnt. Falls der Welpe am Anfang unruhig ist, kann es helfen, wenn du ihm z. B. eine Decke in sein Bettchen legst, die nach seiner Mutter oder seinen Geschwistern riecht.

Lasse den Welpen so viel erkunden, wie er möchte, aber pass gut auf ihn auf. Selbst, wenn die Wohnung welpensicher ist, kann immer irgendwo eine Gefahr lauern. Und auch der Welpe wird in der Anfangszeit jegliches Mobiliar als Spielzeug erachten – teure und wichtige Sachen sollten niemals auf Welpenhöhe gelagert sein. Bitte bedenke auch, dass ein Welpe viel Ruhe braucht. Du solltest also auf zu lange Spaziergänge und auf zu viel Besuch in der Anfangszeit verzichten. Eine bekannte Faustregel für das Spazierengehen mit seinem Welpen besagt, dass man pro Wochenalter eine Minute spazieren gehen kann. Das bedeutet, dass für einen 10 Wochen alten Welpen 10 Minuten mehr als ausreichend sind. Gehe im Zweifel lieber öfter und dafür kürzer.

Auch wenn du deinen neuen Welpen natürlich stolz vorzeigen möchtest, ist es wichtig, dass er ausreichend Ruhe hat. Außerdem soll er sich ja hauptsächlich an dich gewöhnen. Wenn der Welpe also schlafen möchte, dann lass ihn schlafen! Das gilt im Übrigen auch für ausgewachsene Hunde. Ausgewachsene Hunde schlafen auch 12 bis 14 Stunden pro Tag, Welpen und Senioren benötigen sogar bis zu 20 Stunden Schlaf am Tag. Der Schlaf ist für den Welpen sehr wichtig, um sein Immunsystem zu stärken und seinen Körper weiterzuentwickeln.

Den Welpen an seinen Namen gewöhnen

Am besten ist es, sich so schnell wie möglich einen Namen für den Welpen auszusuchen und diesen im Vorfeld schon dem Züchter mitzuteilen. Am besten sind kurze, ein- bis zweisilbige Namen, die auf einem i oder y enden. Natürlich sollte dir der Name auch gefallen und leicht zu rufen sein.

Ansonsten solltest du mit dem Namenstraining beginnen, wenn der Welpe gerade nicht zu sehr abgelenkt ist. Sage seinen Namen z. B. wenn der Welpe gerade nicht zu dir hinschaut. Natürlich in einem ruhigen und angenehmen Tonfall. Sobald er zu dir hinschaut belohnst du ihn mit einem Leckerchen.

Generell solltest du diese Übung mehrfach über den Tag verteilt machen. Es ist aber natürlich wichtig, dass der Welpe zunächst nur Positives mit seinem Namen verbindet. Vermeide es den Namen zu nennen, wenn du beispielsweise mit ihm schimpfst.

Es eignet sich auch immer gut den Namen des Hundes während einer Kuschel-Phase zu nennen. Wiederhole den Namen, während du ihn sanft streichelst.

Den Welpen stubenrein bekommen

Wann ein Welpe die Stubenreinheit erlernt, ist sehr individuell und unterschiedlich. Gib deinem Welpen Zeit und schimpfe niemals mit ihm, falls er sein Geschäft zu Hause erledigt. Ein Welpe versteht nicht, dass dies sich nicht gehört. Am besten lässt du es einfach nicht dazu kommen. Der Trick dabei? Einfach so oft wie möglich mit dem Welpen rauszugehen. Selbst, wenn du ihn am Anfang nur kurz in den Garten setzt. Dabei gilt, dass der Welpe am besten:

  • Nach dem Aufstehen
  • Vor dem Schlafen
  • Vor und nach dem Fressen
  • Vor und nach dem Spielen raus muss.

Beachte aber bitte, dass der Welpe nach dem Fressen Ruhe braucht! Lasse ihn da also nicht toben, sondern nur kurz sein Geschäft erledigen.

Es kann sein, dass für den Welpen am Anfang alles interessant ist. Das gilt auch für draußen – unter Umständen ist jeder Grashalm dann interessanter als das Erledigen seines Geschäfts. Natürlich können ungewohnte Geräusche, wie Auto- oder Flugzeuglärm zusätzlich für Ablenkung sorgen. Sei geduldig, irgendwann gewöhnt sich der Welpe an neue Geräusche. Am besten lässt du ihn zum Erlernen der Stubenreinheit immer an den gleichen Ort, um sein Geschäft zu erledigen. Dieser Ort sollte möglichst ruhig sein.

Sobald der Welpe sich draußen löst, solltest du ihn stark loben. So wird er schnell die positive Verknüpfung ziehen.

Nachts ist es schwieriger, den Welpe stubenrein zu bekommen. Sieben oder acht Stunden, ohne sich zu lösen, wird dein Welpe in der Regel nicht schaffen. Am besten ist es, wenn du ihn daher nachts samt Bettchen in eine Hundebox setzt. Der Welpe wird es vermeiden wollen, das Geschäft in seinem Bettchen zu erledigen. Da er die Hundebox nicht verlassen kann, wird er sich sicherlich melden.

Dem Welpen Tricks beibringen

Nachdem sich der Welpe einige Wochen bei dir eingelebt hat, kannst du langsam mit dem Erlernen von Tricks beginnen. Wichtig sind dabei erst einmal die Grundkommandos wie das Herbeirufen, der Name und so etwas wie „Sitz“ oder „bei Fuß“.

Das Beste, insbesondere für unerfahrene Hundeanfänger, ist der Besuch der Welpenschule. Dort lernt dein Hund nicht nur verschiedene Kommandos – sondern, und das ist noch viel wichtiger, den Umgang mit Artgenossen. Hunde, die nicht lernen mit anderen Hunden umzugehen, werden im Erwachsenenalter unter Umständen Probleme mit Artgenossen haben. Gewöhnt man sie aber schon im Welpenalter an den Umgang mit anderen Hunden, erhält man meist einen sozialverträglichen Hund.

Wir hoffen dir ein paar erste nützliche Hinweise für die Anfangszeit mit deinem Welpen geliefert zu haben. Grundsätzlich ist es aber wichtig sich gegenseitig Zeit zu lassen, Respekt zu zeigen und Geduld zu üben. Denn Geduld ist stets das Wichtigste im Umgang mit einem Welpen. Der Rest kommt dann (meistens) von selbst. Wir wünschen euch eine schöne Zeit! Auch wenn sie mit vielen Hindernissen verbunden ist – die Welpenzeit ist schnell vorbei und dann trauert man ihr oft nach.

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