Angst bei Hunden – Was tun?

Angst – ein körpereigenes Alarmsystem, welches sowohl bei uns Menschen, als auch bei Tieren einen bestimmten Zustand auslöst. Es versetzt uns in die Lage flüchten zu wollen oder gegen eine witternde Gefahr anzukämpfen. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass Angst eine natürliche Reaktion ist. Sie verhilft in riskanten Situationen zur Flucht und kann durch Vorsichtsmaßnahmen Verletzungen und Unfälle vermeiden.

Bei Hunden ist das Alarmsystem von Natur aus unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt bei Hunden immer einen Grund für Angst. Beispielsweise können das schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit sein, die den Hund immer wieder aufs Neue in einen Angstzustand versetzen.

Gründe für die Angst beim Hund

  • Schlechte Erfahrungen: Wurde der Hund in der Vergangenheit geschlagen, kann schon ein Gehstock bei ihm Angst auslösen
  • Genetik: Die genetische Disposition kann die Angstentwicklung fördern
  • Fehlende Sozialisierung: Wird der Hund in der Welpenphase nicht konditioniert und lernt verschiedenes Verhalten kennen, können ihn Kinder, große Tiere und ungewohnte Geräusche abschrecken
  • Falsches Verhalten des Besitzers: Wenn du die Angst deines Hundes nicht ernst nimmst, dann kannst du diese zusätzlich verstärken
  • Schlechte Haltungsbedingungen
  • Ein nicht tiergerechter Umgang
  • Gesundheitliche Beeinträchtigungen
  • Keine oder wenige Sozialkontakte
  • Zu frühes Absetzen von der Mutter
  • Mangelnde Erziehung
  • Dauerstress

Angst beim Hund erkennen

Einen Hund der Angst hat erkennst du an seiner Körpersprache. Wichtig ist es hierbei auf die Signale deines Hundes zu achten, damit du ihn vor Stress schützen kannst. Körperliche Symptome sind beispielsweise Zittern, Hecheln und Kratzen. Aber auch eine erstarrte Körperhaltung, ein geduckter Kopf, angelegte Ohren und das Vermeiden von Blickkontakt können Ausschluss darüber geben, ob dein Hund sich in einem Angstzustand befindet. Er wird sehr wahrscheinlich versuchen zu flüchten. Jedoch kann es auch genau zur gegenteiligen Situation kommen, nämlich dass dein Hund defensiv knurrt und aus Angst zubeißt. Insbesondere, wenn der Hund keinen direkten Fluchtweg erkennt.

Mit der Angst des Hundes umgehen

Wenn dein Hund Anzeichen von Angst zeigt, dann empfiehlt es sich zunächst, sich mit der Vorgeschichte deines Vierbeiners zu befassen. Hattest du ihn schon als kleinen Welpen oder aus dem Tierheim? Kannst du die Ursachen für das Angstverhalten durch seine Vergangenheit feststellen? Es muss geklärt werden, seit wann die Angst besteht und in welchen Momenten sie genau auftritt, um sie analysieren zu können. Dadurch kannst du angstauslösende Situationen vermeiden, und ihn vorsichtig darauf vorbereiten. Wichtig ist, dass du deinem Hund Rückzugsmöglichkeiten verschaffst. Die ist insbesondere wichtig, wenn dein Hund z.b. Angst vor Gewitter hat. So kann dein Hund auch zur Ruhe kommen. Es empfiehlt sich, Stresssituationen schlichtweg zu vermeiden und deinen Hund nicht dazu zu zwingen sich diesen auszusetzen, wenn er das nicht möchte. Du kannst dadurch die Angst deines Hundes nur zusätzlich verstärken und ihn nicht daran gewöhnen, wenn er sich krampfhaft wehrt.

Wichtig beim Umgang mit deinem Hund ist es, dass du das ängstliche Verhalten deines Hundes nicht durch dein Verhalten bestätigst. Wenn du ihn streichelst, kann dies eine gegenteilige Reaktion bei ihm verursachen. Bleibe bei ihm, aber lass ihn die Position selbst verarbeiten. Setzt er sich einer Angstsituation aus, kannst du ihn im Nachhinein dafür belohnen, dass er sich der Situation gestellt hat. Versuche Situationen, in denen dein Hund Angst hat mit positiven Reizen zu verknüpfen, indem du ihn z.B. ablenkst. Aber auch ein geregelter Alltag und Routine können dabei helfen das Angstverhalten deines Hundes zu minimieren. Durch die Gewohnheit von Ereignissen verschaffst du deinem Vierbeiner Sicherheit. Wenn eine Grundbasis geschaffen ist, kannst du deinen Hund viel leichter dazu konditionieren mit Stresssituationen umzugehen.

Wenn du  nicht genau weißt, wie du deinem Hund genau helfen kannst oder sich das Verhalten deines Hundes verschlimmert, dann scheue dich nicht davor Hilfe zuzulassen. Gerade für Angsthunde gibt es Experten, Hundetrainer und Tierpsychologen. Sie können das Verhalten deines Hundes explizit analysieren und wissen genau, wie sie mit deinem Hund umgehen müssen.

Du siehst also, dass Angst bei Hunden nicht zwingend schlimm ist, sondern eine natürliche Reaktion des Körpers darstellt. Jedoch kann sich die Angst bei einem Hund auch zunehmend steigern und der Besitzer kann schnell überfordert werden, weil er nicht weiß, wie er mit seinem Hund umgehen soll. Wichtig ist es dem Hund dabei Sicherheit zu geben, Routinen aufzubauen und Situationen, die den Hund stressen und Angst bereiten zu vermeiden und/oder ihn langsam mit der Angst Schritt für Schritt zu konfrontieren. Wenn keine Maßnahmen helfen, empfiehlt es sich Hilfe von Experten zu holen, um die Angst nicht zu zusätzlich durch falsche Eigenmaßnahmen zu verstärken.

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