Läufigkeit bei der Hündin
15.08.2018
Das erste Mal Läufig werden die meisten Hündinnen zwischen dem sechsten und zwölften Monat. Das variiert jedoch auch nach Größe der Hündin. Kleine Hunderassen werden schneller Läufig als große, sodass die Läufigkeit bei sehr großen Hunderassen auch erst mit dem zweiten Lebensjahr auftreten kann. Die Abstände zwischen den Läufigkeiten betragen üblicherweise zwischen sieben und neun Monaten, es können aber auch bis zu zwölf Monate der Fall sein.
Dabei gibt es vier Phasen, die Läufigkeit deiner Hündin zu erkennen und sie besser zu verstehen.
Phase 1: Die Vorbrunst (Proöstrus)
In dieser Phase tritt die Blutung das erste Mal ein. Diese Phase dauert zwischen drei bis siebzehn Tagen. Die Stärke der Blutung ist von Hündin zu Hündin unterschiedlich. Bei manchen fällt es teilweise nicht auf, da die Hündinnen sich selbst „säubern“, bei anderen ist die Blutung sehr stark. Für unkastrierte Rüden ist sie in dieser Zeit sehr attraktiv, sie selbst ist jedoch noch nicht deckbereit und damit noch nicht fruchtbar. Sie wird Rüden in dieser Phase ausweichen und wird „zickig“, sie kann auch bellen oder beißen, um die Rüden von ihr fern zu halten.
Phase 2: Die Brunst (Östrus)
In dieser Phase ist die Hündin tatsächlich fruchtbar und somit deckbereit. Die Brunst kann dabei zwischen drei und einundzwanzig Tagen dauern. In dieser Zeit durchlaufen bei der Hündin mehrere Eisprünge. Der Scheidenausfluss wird wässrig. Diese Phase wird auch „Standhitze“ genannt, da die Hündin die Rüden nun nicht mehr verschreckt, sondern selbst ihre Rute zur Seite dreht. Wenn es zu dieser Situation kommt, solltest du deine Hündin am besten durch Spielen ablenken und an der Leine halten. Im Idealfall solltest du in dieser Phase Orte, die von vielen Hunden besucht werden, meiden, um keinen Stress für deine Hündin oder die anwesenden Rüden zu erzeugen.
Phase 3: Die Nachbrunst (Metöstrus)
Die Läufigkeitssymptome werden mit der Zeit immer schwächer und zum Teil gar nicht mehr sichtbar. Diese Phase dauert zwischen neun und zwölf Wochen.Trotzdem wird sowohl bei Hündinnen, die gedeckt wurden, als auch bei Hündinnen, bei denen dies nicht der Fall gewesen ist das Hormon Progesteron produziert. Es kann dabei bei Hündinnen, die nicht gedeckt wurden zur Milchproduktion und damit einhergehenden Scheinschwangerschaft führen.
Phase 4: Der Anöstrus
Das ist die „Ruhephase“ im Verlauf der Läufigkeit. Hier finden keinerlei Anzeichen bei deiner Hündin statt. Sie ist in dieser Zeit nicht fruchtbar. Die nächste Läufigkeit beginnt anschließend wieder mit der ersten Phase.
Viele Besitzer stellen sich durch diese Phasen oft die Frage, ob eine Läufigkeit gegebenenfalls nicht auch „verhindert“ werden könnte. Die Läufigkeit der Hündin lässt sich nur durch eine Kastration verhindern. Der hormonelle Zyklus wird ganz normal weitergeführt, jedoch ist es für die Hündin nicht mehr möglich Welpen zu kriegen. Durch die Kastration wird die Hündin im Allgemeinen gelassener, ruhiger und verträgt sich besser mit Rüden. Vor allen Dingen kommt es aber nicht mehr zu einer Scheinschwangerschaft.
Wenn du also BesitzerIn einer Hündin bist, solltest du dir also über diese vier Phasen bewusst sein, um deine Hündin besser zu verstehen und solltest dich entscheiden, ob eine Kastration eine Option gegen die Läufigkeit deiner Hündin wäre.